Maschinenbau in Zahl & Bild - vdma.org

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Maschinenbau in Zahl & Bild

China – Partner, Wettbewerber, Systemrivale

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MZB Zitat Sonderthema Herbst

Die bequemen Jahre mit China sind Geschichte

Neue Situationen erfordern neue Strategien: Die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt hat sich in den vergangenen zehn Jahren rasant entwickelt und gewandelt. China ist nach wie vor ein attraktiver Absatzmarkt für europäische Maschinen- und Anlagenbauer, aber auch ein echter Rivale – überall auf der Welt.
Autor: Stefan Hantke, Präsident und CEO Schneeberger Holding sowie Vorsitzender des VDMA-Außenwirtschaftsausschusses
China stellt den Maschinen- und Anlagenbau vor eine immer größer werdende Herausforderung. Die Volksrepublik hat in den vergangenen Jahren bei der Qualität ihrer eigenen Maschinenbauprodukte aufgeholt, ist in vielen Sektoren wettbewerbsfähig geworden und auf den Exportmärkten zunehmend aktiv. Auch die technologische Aufholjagd in China geht weiter und die Lücken zu den westlichen Industriestaaten schließen sich zusehends.
Einher damit gehen ein wachsendes Selbstbewusstsein der chinesischen Regierung, das geopolitische Spannungen verstärkt, anstatt abbaut. Dies zeigt sich auch in immer rigideren staatlichen Eingriffen in das Marktgeschehen. Ein echtes „level playing field“ im gegenseitigen Handel, auf das Europa lange Zeit hingearbeitet hat, ist angesichts zunehmender protektionistischer Maßnahmen in weite Ferne gerückt. Auf dem chinesischen Markt üben industriepolitische Eingriffe der Regierung Druck auf die einheimischen Kundenbranchen aus, „lokal“ zu beschaffen. Und „lokal“ bedeutet in diesem Zusammenhang gerade nicht, von ausländisch investierten lokalen Unternehmen zu kaufen. Auf dem Weltmarkt wiederum versucht Peking mit mehr oder weniger versteckten Subventionen für die eigenen Firmen ein auf China ausgerichtetes Handelsnetz aufzubauen und eine größere Rolle in globalen Fragen zu übernehmen. Gleichzeitig geht es auch um die Verbreitung chinesischer Normen und Standards.

MZB Zitat Provinzen China

Industrieproduktion nach Provinzen in China

Die 31 Provinzen, Municipalities und autonomen Regionen in China veröffentlichen jährliche Zahlen zur Industrieproduktion. Die Daten lassen bereits eine Verlangsamung des Industriewachstums auf nationaler Ebene im Jahr 2022 erkennen, zeigen aber auch erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen. Dazu trug auch die COVID-19-Pandemie bei, von der verschiedene Provinzen in unterschiedlichem Ausmaß betroffen waren.
Die größte Provinz in Hinblick auf die industrielle Wertschöpfung im Jahr 2022 war Jiangsu, die seit 2021 den Titel der größten Industrieprovinz innehat, als sie Guangdong überholte. Jiangsu wuchs 2022 um 6,3 Prozent im Vergleich zu 2021. Guangdong lag dagegen mit einem Zuwachs von 4,9 Prozent unter dem Landesdurchschnitt.
Shanghai wurde im zweiten Quartal 2022 von COVID-19 besonders stark getroffen, konnte sich aber in der zweiten Jahreshälfte erholen und die jährliche Industrieproduktion gegenüber 2021 um 1,1 Prozent erhöhen. Gemessen an der gesamten Industrieproduktion liegt Shanghai damit landesweit auf Platz 15. und noch vor Peking und Jilin, die 2022 Rückgänge in Höhe von 14 Prozent bzw. 2,6 Prozent verzeichneten.

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Nationales Statistikamt der Volksrepublik China (NBS), VDMA

MZB Zitat China Industriesektoren

Industrieproduktion nach Sektoren in China

Die folgende Abbildung zeigt die monatlichen Entwicklungen der realen Produktion im Verarbeitenden Gewerbe, in den beiden Untergruppen des Maschinenbaus (nicht wirtschaftszweigspezifisch und wirtschaftszweigspezifisch) sowie im Industriezweig Elektrische Ausrüstungen in China.
Es wird deutlich, dass der Maschinenbau zuletzt ein deutlich geringeres reales Produktionswachstum aufwies als das Verarbeitende Gewerbe insgesamt. Im Zeitraum Januar bis September betrug der reale Produktionszuwachs im nicht-wirtschaftszweigspezifischen Maschinenbau lediglich 2,1 Prozent und im wirtschaftszweigspezifischen Maschinenbau 3,9 Prozent. Das Verarbeitende Gewerbe insgesamt legte dagegen um rund 4,4 Prozent zu. Deutlich zulegen konnte die Produktion von elektrischen Ausrüstungen: Das Plus in den ersten drei Quartalen betrug 14,1 Prozent.
Der Industriezweig Elektrische Ausrüstungen umfasst vor allem Produkte, die im Zusammenhang mit der weltweiten Elektrifizierung stehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich dieser Sektor von der allgemeinen Wachstumsverlangsamung in China im positiven Sinn deutlich absetzen konnte.

Industrieproduktion Sektoren China Chart

MZB Herbst Interview

„Die große Lücke zu den USA wird China nicht so schnell schließen“

Photo Dr. Klaus-Jürgen Gern · Leiter Internationale Konjunktur, Institut für Weltwirtschaft, Kiel
Wie beurteilen Sie die aktuelle Schwächephase der chinesischen Konjunktur? Ist das nur eine Delle oder wird Chinas Wirtschaft längerfristig an Tempo verlieren?
Wir sehen einen längerfristigen Trend zur Verlangsamung des Wachstumstempos, der auch in den kommenden Jahren anhalten wird. Dies liegt zum einen daran, dass die niedrig hängenden Früchte des aufholenden Produktivitätswachstums mehr und mehr geerntet sind. Hinzu kommt derzeit, dass das Wachstum in den vergangenen Jahren stark durch einen Bauboom getrieben wurde, der nun zu Ende ist. Korrekturprozesse in diesem Sektor werden die Konjunktur noch einige Zeit dämpfen. Die akute Schwäche der Nachfrage, die im Frühjahr Rezessionssorgen ausgelöst hatte, scheint sich hingegen zuletzt nicht mehr fortgesetzt zu haben. Im Sommer belebte sich insbesondere der private Konsum wieder und sorgte für eine wieder stärke gesamtwirtschaftliche Expansion. So dürfte die chinesische Wirtschaft in den kommenden Jahren zwar deutlich langsamer wachsen, als in den 2010er Jahren, aber immer noch erheblich stärker als die fortgeschrittenen Volkswirtschaften.
Wird China im Welthandel noch weitere Anteile dazugewinnen oder muss die Volksrepublik nun den aufstrebenden Wettbewerbern wie Indien zunehmend Tribut zollen?
Der Außenhandel verliert in China bereits seit längerer Zeit an Bedeutung für die gesamtwirtschaftliche Aktivität. Dies liegt zum einen daran, dass Produktion für die westlichen Konsumgütermärkte in andere Länder – vor allem im asiatischen Raum – abwandert, weil das Lohnniveau in China inzwischen relativ hoch ist. Zum anderen werden zunehmend Güter die früher importiert werden, im Land selbst hergestellt, was der wirtschaftspolitischen Strategie der Regierung entspricht. Wichtiger wird inzwischen der Anteil des Handels mit den Entwicklungs- und Schwellenländern, die Nachfrage aus diesen Ländern ist allerdings derzeit noch nicht groß genug um schrumpfende Marktanteile in den großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften zu ersetzen.

MZB Zitat China Automobilproduktion

Automobilproduktion in China

Nach Angaben des chinesischen Statistikamtes wurden in den letzten 12 Monaten (Oktober 2022 bis September 2023) knapp 8,4 Mio. Elektrofahrzeuge in China produziert. Dies entspricht einem Anteil von zuletzt knapp 30 Prozent an der gesamten Automobilproduktion in China. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag dieser Anteil bei etwas über fünf Prozent.
Im Jahr 2020 hatte China sich auch das Ziel gesetzt, bis 2030 einen Anteil von 40 Prozent Elektrofahrzeugen an den gesamten Automobilverkäufen in China zu erreichen. Diese Setzung dürfte deutlich früher erfüllt werden, so dass nun ein Anteil von 50 Prozent bis 2035 angestrebt wird - was angesichts der aktuellen Entwicklung eine nicht unrealistisch, vielleicht sogar konservative Planung ist.
Denn dem MIT Technology Review zufolge haben großzügige staatliche Subventionen, Steuererleichterungen, Beschaffungsverträge und andere politische Anreize dazu geführt, dass zahlreiche einheimische Elektroautomarken entstanden sind, die kontinuierlich neue Technologien optimieren, um den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden.

Automobilproduktion China Chart

MZB Zitat Immobilien

Immobiliensektor in China

Der chinesische Immobiliensektor zeigte auch im Jahr 2023 keine Anzeichen einer nachhaltigen Erholung. Bereits im Vorjahr 2022 waren deutliche Rückgänge zu verzeichnen. So sind die Immobilienverkäufe im vergangenen Jahr um 24,3 Prozent gesunken. Im laufenden Jahr 2023 beträgt das Minus bisher 7,5 Prozent. Noch deutlicher sind die Rückgänge bei den Baubeginnen, die im vergangenen Jahr um 39,4 Prozent schrumpften und in den ersten drei Quartalen 2023 nochmals um 23,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen.
Offiziellen Statistiken zufolge macht der Immobiliensektor in China 6 bis 7 Prozent des chinesischen BIP aus. Tatsächlich dürfte auf die Immobilienwirtschaft im weiteren Sinn ein weitaus größerer Anteil entfallen. Schätzungen der Harvard-Universität zufolge soll der Immobiliensektor einschließlich der damit verbundenen vor- und nachgelagerten Aktivitäten im Jahr 2020 etwa 23 bis 27 Prozent des chinesischen BIP ausgemacht haben, vergleichbar mit Irland und Spanien vor der globalen Finanzkrise.
Eine dieser Vorleistungsindustrien, deren Wertschöpfung in die Endnachfrage der Bauwirtschaft einfließt, ist der Maschinenbau. Insbesondere Teilbranchen des Maschinenbau wie Baumaschinen und deren Komponentenzulieferer, Fördertechnik oder Gebäudearmaturen sind vom Bau abhängig. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass beispielsweise die Produktion von Baggern in China im Jahr 2022 um 21,7 Prozent gefallen ist. Von Januar bis August 2023 ist der Rückgang mit 22,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch einmal deutlich zweistellig negativ.

Immobiliensektor China Chart

MZB Herbst Podcast

Podcast: Umgarnen und drohen - Chinas Wirtschaftsstrategie

Partner, Wettbewerber und Systemrivale: Chinas Rolle hat sich stark gewandelt. Als Absatzmarkt weiter enorm wichtig, macht Peking zugleich den Anspruch deutlich, die Regeln im globalen Handel zu bestimmen.
China bleibt ein Markt mit enormen Wachstumspotenzial, auch wenn die dortige Wirtschaft im Augenblick mit hausgemachten Problemen kämpft und eher wenig Dynamik versprüht. Um die eigenen industriellen Ziele etwa in der Automatisierung oder der Energieversorgung zu erreichen, wird China jedoch auch künftig ausländische Unterstützung benötigen. Zugleich hat die Regierung in Peking seit der Corona-Pandemie mit vielen neuen Regeln wie zum Beispiel dem Cyber Security Law den westlichen Unternehmen den Zugang zum eigenen Markt eher erschwert. Damit ist auch die Unsicherheit für künftige Geschäfte gewachsen. China wirbt einerseits um ausländische Unternehmen und schottet sich zugleich stärker ab - ein Drahtseilakt mit ungewissem Ausgang. Welchen Einfluss Chinas Wirtschaftspolitik künftig auf die Welt haben wird, diskutieren Björn Conrad, CEO der auf China spezialisierten Beratungsfirma Sinolytics, und VDMA-Außenwirtschaftsexperte Oliver Wack in der neuen Folge Industrie Podcast des VDMA: "Umgarnen und drohen - Chinas Wirtschaftsstrategie". Für die Unternehmen aus dem Westen gilt es dabei, sich für einen Wettbewerb auf dem Weltmarkt zu wappnen, in dem Chinas Firmen vielfach mit versteckten staatlichen Subventionen agieren und zugleich die Qualität und den Service der eigenen Produkte spürbar verbessert haben.
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Podigee

MZB Zitat VDMA Profil Herbst

Internationales Netzwerk des VDMA

Der Maschinen- und Anlagenbau aus Deutschland und Europa steht für Spitzentechnologien, Innovationen und Lösungskompetenz. Er ist exportstark und international tätig, in einer immensen Produkt- und Anwendungsbreite. Und: der Maschinen- und Anlagenbau ist groß und innovativ. Rund drei Millionen Menschen in der EU-27 sind im Maschinen- und Anlagenbau beschäftigt, davon mehr als 1,2 Millionen allein in Deutschland. Er steht in der Europäischen Union für ein Umsatzvolumen von geschätzt 860 Milliarden Euro.
Innovationsindustrie Maschinen- und Anlagenbau: Stichwort Innovation: Der Maschinenbau nimmt in der Forschung sowohl in Deutschland als auch in Europa eine Spitzenstellung ein. Laut Stifterverband stammen 10 Prozent der Aufwendungen der deutschen Wirtschaft für Forschung und Entwicklung aus dem Maschinenbau. Und im europäischen Vergleich der Industriebranchen ist der Maschinen- und Anlagenbau am innovativsten: drei von vier seiner Unternehmen, so das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), sind Innovatoren. Dabei stehen viele zentrale Themen unserer Zeit im Fokus: die digital vernetzte Produktion, die Mobilität der Zukunft sowie Klimaschutz und Welternährung.
Internationales Netzwerk für den Maschinen- und Anlagenbau: Der VDMA ist Berater, Interessenvertreter, internationales Netzwerk, Sparringspartner und Stimme des Maschinen- und Anlagenbaus, seit mehr als 130 Jahren. Als Organisation vertritt der VDMA 3600 deutsche und europäische Unternehmen und ist damit der bedeutendste Industrieverband in Europa. Einzigartig ist das VDMA-Portfolio mit Blick auf die thematische Breite und die Vielfalt der Leistungen und Netzwerkoptionen für die Mitgliedsunternehmen. Regionale Individualität und internationaler Zuschnitt sind dabei wertvolle Eigenschaften, die den VDMA für seine Mitglieder besonders attraktiv machen. Dafür stehen Hauptstadtbüros, Landesvertretungen und internationale Repräsentanzen als Ankerpunkte im VDMA-Netzwerk:

Verschachtelte Anwendungen

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Internationales Netzwerk des VDMA
Quelle: VDMA

MZB Zitat Kennzahlenübersicht Herbst

Eckdaten des Maschinenbaus

In der EU-27 wurden im Jahr 2022 Maschinen, Maschinenteile, -komponenten und Anlagen für geschätzt rund 855 Milliarden Euro hergestellt. Ein Drittel - exakt 33,2 Prozent - wurden in Länder außerhalb des EU-Binnenmarktes verkauft. Dem stehen Maschinenimporte in Höhe von 148 Milliarden Euro gegenüber. Der Außenhandelsüberschuss betrug damit rund 136 Milliarden Euro.
Der EU-Markt für Maschinen und Anlagen hatte 2022 ein Volumen im Wert von 719 Milliarden Euro. Rund 80 Prozent davon stammten aus einer Fertigungsstätte im Binnenmarkt, wobei die Intrahandelsquote 41 Prozent betrug. Betrachtet man das Marktvolumen der EU für Maschinenbauerzeugnisse nach Lieferländern, dann hat Deutschland das höchste Gewicht mit 34 Prozent, gefolgt von Italien (15%), Frankreich (6%), Schweden (4%), Österreich und Dänemark (jeweils 3%). Wichtigste ausländische Maschinenanbieter waren, wie in den Vorjahren, China (7%) und die USA (3%) gefolgt von Japan und dem Vereinigte Königreich (jeweils 2%).

Eckdaten des Maschinenbaus Chart

MZB Zitat Industriestruktur

Industriestruktur

Mit rund 3 Millionen Beschäftigten in der EU-27, davon mehr als 1,2 Millionen allein in Deutschland, ist der Maschinen- und Anlagenbau unter den Investitionsgüterindustrien der größte Arbeitgeber, und zwar sowohl in der EU-27 als auch in Deutschland.
Mit Blick auf das gesamte verarbeitende Gewerbe sind nur in der Nahrungs- und Futtermittelherstellung mehr Menschen beschäftigt, konkret rund 4,1 Millionen. Mit einem Umsatzwert von 679 Milliarden Euro im Jahr 2020 platziert sich die Maschinenindustrie als drittgrößter Industriezweig nach der Automobilindustrie und dem Nahrungs- und Futtermittelsektor und vor der Elektrotechnik und der Chemischen Industrie. Daran dürfte sich im Berichtsjahr 2022 nichts geändert haben. Mangels statistischer Daten gibt es allerdings für das Jahr 2022 bislang nur eine Umsatzschätzung der VDMA-Volkswirte für den Maschinenbau: Sie lautet auf rund 860 Milliarden Euro für die EU-27.

Industriestruktur Chart

MZB Zitat Produktion Herbst

Produktion

Die Maschinenindustrie blieb im Jahr 2022 in der EU-27 auf Wachstumskurs und entwickelte sich sogar besser als erwartet. In der ersten Jahreshälfte wuchs die preisbereinigte Produktion trotz zahlreicher Probleme entlang der Liefer- und Logistikketten um durchschnittlich 4,8 Prozent im Vorjahresvergleich. In der zweiten Hälfte des Jahres ließen die angebotsseitigen Engpässe nach, der Zuwachs betrug 5,2 Prozent real.
Die beste Performance zeigte die Maschinenindustrie in den Niederlanden insbesondere aufgrund hoher Ausfuhren von Produktionsmitteln für die Halbleiterherstellung. Auch in mehreren osteuropäischen Mitgliedstaaten war das Produktionswachstum überdurchschnittlich, denn sie profitierten aufgrund vergleichsweise niedriger Arbeitskosten beim Nearshoring. Unterdurchschnittlich war die Entwicklung in Deutschland mit einem Plus von real einem Prozent sowie Frankreich mit einem um ein Prozent rückläufigen Produktionsausstoß.

Produktion Länder Chart

Maschinenproduktion Chart

MZB Zitat Umsatz Herbst

Weltmaschinenumsatz

Weltweit wurden im Jahr 2022 Maschinen und Anlagen für geschätzt fast 3,4 Billionen Euro hergestellt. Auf Euro-Basis sind es rund 12 Prozent mehr als im Jahr 2021.
Preissteigerungen in einem generell inflationären Umfeld, aber auch Wechselkursveränderungen hatten im Berichtsjahr 2022 eine vergleichsweise große Bedeutung, denn bereinigt um diese betrug das Umsatzwachstum lediglich 1 Prozent. In China, das im Vorjahrerstmals ein Umsatzvolumen von über einer Billionen Euro realisiert hatte, war die Entwicklung bedingt durch die Null-Covid-Politik ausgesprochen schwach. Der Anteil des Landes am Weltmaschinenumsatz fiel 1,6 Prozentpunkte geringer aus als ein Jahr zuvor. Mit 1.215 Milliarden Euro ist das China allerdings weiterhin unangefochtene Nummer 1 im Länder-Ranking. Der Abstand auf die nachfolgenden Länder ist weiterhin enorm. Auf Platz zwei folgen die USA, gefolgt von Deutschland, Japan sowie Italien. Alle vier zusammenbetrachtet kommen auf ein Umsatzvolumen von 1.225 Milliarden Euro, was geringfügig mehr ist als China allein aufweist.

Verschachtelte Anwendungen

Weltmaschinenumsatz Top 10

Weltmaschinenumsatz Chart

MZB Zitat Beschäftigte Herbst

Beschäftigte

Im Maschinen- und Anlagenbau in der EU-27 arbeiteten im Jahr 2021 etwa 3 Millionen Menschen. Viele Unternehmen konnten ihre Stammbelegschaften in der Corona-Krise halten.
Auch die langfristige Beschäftigtenentwicklung ist erfreulich: Im Zeitraum 2011 bis 2021 hat die Zahl der Beschäftigten in der EU-27 um über 10 Prozent zugelegt. Zahlreiche kleinere EU-Mitgliedsländer, aber auch Deutschland profitierten auf vielfältige Weise vom EU-Binnenmarkt. Mit über 40 Prozent der Beschäftigten in der EU-27 arbeiten nicht nur die absolut meisten Menschen im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland. Mit einer Zunahme von knapp 20 Prozent in den letzten 10 Jahren sind in Deutschland auch überproportional viele Arbeitsplätze entstanden. Italien stellt mit knapp 16 Prozent, also rund 477.000 Beschäftigten in der Branche, die zweitmeisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gefolgt von Frankreich mit rund 188.000.

Beschäftigte Chart

MZB Zitat Arbeitskosten Herbst

Die durchschnittlichen Arbeitskosten im Maschinen- und Anlagenbau variieren in den einzelnen EU-Staaten stark. Während sie sich 2022 in Dänemark auf im Durchschnitt 52,20 Euro für jede geleistete Arbeitsstunde beliefen, waren es in Ungarn im Durchschnitt nur 12,80 Euro, in Rumänien 10,50 Euro und in Bulgarien gerade einmal 7,60 Euro. Deutschland liegt mit 48,80 Euro neben Österreich mit 47,70 Euro, der Niederlande mit 50,30 Euro und Schweden mit 48,40 Euro in der Gruppe der höchsten Verdienste innerhalb der EU-27. Doch im langfristigen Trend schließen speziell die osteuropäischen Länder mit geringeren Verdienstmöglichkeiten auf. So sind in Rumänien die durchschnittlichen Arbeitskosten je Stunde zwischen 2012 und 2022 um über 133 Prozent gestiegen. In Portugal dagegen, wo 2022 die Arbeitskosten bei 13,80 Euro lagen, waren es im gleichen Zeitraum nicht einmal 13 Prozent Wachstum.

Arbeitskosten Chart

MZB Zitat Aussenhandel Herbst

Maschinenaußenhandel

Die Maschinenexporte der EU-27 beliefen sich im Jahr 2022 auf insgesamt 578,1 Milliarden Euro. Ein Drittel davon entfiel auf Deutschland, das Maschinen im Wert von 193,9 Milliarden Euro in alle Welt exportierte. Es folgten Italien mit 89,9 Mrd. Euro bzw. einem Anteil von 15,6 Prozent an den gesamten EU-27 Maschinenexporten und die Niederlande mit 61,6 Milliarden Euro bzw. einem Anteil von 10,7 Prozent.
Die wichtigsten Absatzmärkte für Maschinenexporte aus Ländern der EU-27 sind der Reihe nach Deutschland, die USA und China. Für insgesamt 13 EU-Länder ist Deutschland der Absatzmarkt Nr. 1 und für weitere sechs EU-Länder der Absatzmarkt Nr. 2 im Maschinenbau. Von den gesamten Maschinenimporten der EU-27 in Höhe von 421,5 Milliarden Euro entfielen 2022 92,4 Milliarden Euro bzw. 21,9 Prozent und damit der größte Anteil ebenfalls auf Deutschland. Dahinter folgten Frankreich mit einem Importvolumen von 48,3 Milliarden Euro bzw. 11,5 Prozent und die Niederlande mit 40,6 Milliarden Euro bzw. 9,6 Prozent.
Die wichtigsten Herkunftsländer sind der Größe nach Deutschland, China und Italien. China hat seinen Anteil an den Maschinenimporten der EU-27 in den letzten Jahren kontinuierlich steigern können. Mit einem Volumen von 48 Milliarden Euro trägt die Volksrepublik nun 11,4 Prozent zu den gesamten Maschinenimporten der EU-27 bei. An dritter Stelle folgt Italien mit einem Anteil von 8,4 Prozent bzw. 35,4 Milliarden Euro.

Verschachtelte Anwendungen

Maschinenexporte Chart

Maschinenimporte Chart

MZB Zitat Welthandel Herbst

Welthandelsanteile

Der Weltmaschinenhandel der 53 wichtigsten Maschinenexportländern erreichte im Jahr rund 1.233 Milliarden Euro. Damit lag der Weltexportwert von Maschinen und Anlagen um rund 16 Prozent über dem Wert von 2020. Insgesamt 38 von 53 Exportländer verzeichneten auf Eurobasis zweistellige Wachstumsraten in 2021. Die Jahreswerte für 2022 liegen noch nicht vor. Der Anteil Chinas an den Weltmaschinenexporten im Jahr 2021 betrug 17 Prozent, gefolgt von Deutschland mit 15 Prozent. Auf den Plätzen drei bis fünf folgten die USA (9 Prozent), Japan (9 Prozent) und Italien (7 Prozent).
In vielen Teilbereichen des Maschinenbaus sind europäische Unternehmen im weltweiten Vergleich nach wie vor führend. Dies spiegelt sich unmittelbar in ihren spezifischen Welthandelsanteilen wider. In 10 von 31 Fachzweigen des Maschinenbaus haben Unternehmen aus der EU-27 bezogen auf das Jahr 2021 einen Anteil von mehr als 50 Prozent am Welthandel (einschließlich Intra-EU-Handel). Besonders hohe Anteile haben Hersteller aus der EU-27 vor allem beim Export von Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen (64,7 Prozent), Reinigungssystemen (59,8 Prozent), Produkten der Landtechnik (59,1 Prozent) und bei Holzbearbeitungsmaschinen (55,8 Prozent).

Lieferländer am Weltmaschinenexport Chart

Welthandelsanteile nach Fachzweigen Chart

MZB Zitat Auftragseingang Herbst

Auftragseingang

Im Jahr 2022 hat der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland sein Vorjahresergebnis um real 4 Prozent verfehlt. Eingetrübte Geschäftsaussichten weltweit, Nachwirkungen von Corona – vor allem in China – und der Ukraine-Krieg waren die wesentlichen Gründe für den Rückgang.
Gerade in der zweiten Jahreshälfte konnte an die sehr guten Ergebnisse aus dem Vorjahr nicht mehr angeknüpft werden. Der Rückgang verteilte sich dabei nahezu gleichmäßig auf In- und Ausland: Im Inland gingen die Bestellungen um 5 Prozent, im Ausland um 4 Prozent zurück. Auch bei den EURO-Partnerländern und dem Nicht-EURO-Ausland gab es keine Unterschiede (beide minus 4 Prozent). Im ersten Halbjahr 2023 steht ein zweistelliges Minus in Höhe von 14 Prozent in den Büchern.

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Auftragseingang Deutschland Chart

MZB Zitat Auftragseingang Fachzweige Herbst

Im Verlauf des Jahres 2022 haben sich die Auftragseingänge in den Maschinenbaubranchen sehr unterschiedlich entwickelt. Das spiegelt sowohl das Auf und Ab der Nachfrage als auch die Vielfalt der Branche wider: Vom preisbereinigten zweistelligen Plus bis zu zweistelligen Minusraten steht am Jahresende alles in den Büchern. In vielen OEM-Branchen konnte mit weiterem Wachstum an die Corona-Nachholeffekte aus dem Vorjahr angeknüpft werden. In anderen, darunter viele Zulieferbranchen, gab es ab Mitte des Jahres eine rückläufige Entwicklung. Insgesamt konnten 9 Fachzweige ein Plus verbuchen, doppelt so viele Branchen mussten dagegen ein Minus hinnehmen.

Auftragseingang Fachzweige Chart

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Der Maschinen- und Anlagenbau beschäftigt rund 3 Millionen Menschen in der EU-27, davon mehr als 1,2 Millionen allein in Deutschland. Damit ist der Maschinen- und Anlagenbau unter den Investitionsgüterindustrien der größte Arbeitgeber, sowohl in der EU-27 als auch in Deutschland.

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